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Meerwiesertalweg-Challenge

Die Meerwiesertalweg-Challenge ist eine direkte Aktion, bei der alle Verkehrsteilnehmer mitmachen können, die gelegentlich oder regelmäßig auf dem Meerwiesertalweg in Saarbrücken unterwegs sind.
Sie soll den Radverkehr mehr ins Bewusstsein rücken und mit dem Druck der Straße mehr Rechte für Radfahrer und vor allem eine bessere Infrastruktur und mehr Platz einfordern.

Die Teilnehmer erklären sich kurz gesagt dazu bereit, in der Aktionswoche auf dem Meerwiesertalweg die Verkehrsregeln (StVO) einzuhalten.

Die ganze Aktion ist keine Critical Mass-Aktion, verfolgt aber gleiche Ziele: Radfahrer brauchen Platz und haben ein Recht darauf, als Verkehrsteilnehmer akzeptiert zu werden und sicher unterwegs zu sein. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Radfahrer selbst aktiv werden und Präsenz zeigen.

Auf dieser Seite werden die Eindrücke der Meerwiesertalweg-Challenge vom 7. bis 11. September 2015 gesammelt. Weitere und evtl. auch neuere Informationen sind auch bei Facebook auf der Veranstaltungsseite zu finden: Meerwiesertalweg-Challenge.

Videos

An den fünf Challenge-Tagen habe ich jeweils zwei Aufnahmen gemacht, eine morgens, eine nachmittags. Die aufbereiteten Videos kann man sich auf Youtube ansehen:

Meerwiesertalweg-Challenge Playlist bei Youtube

Die Universität des Saarlandes liegt etwas höher als das Stadtzentrum, daher steigt der Weg zur Uni hin leicht an. Als Radfahrer ist man „bergauf“ etwas länger unterwegs als „bergab“ (von einem Berg kann man hier nicht wirklich reden). Ich bin bergauf etwa 10 Minuten im Meerwiesertalweg unterwegs, bergab nur 8 Minuten. Umgerechnet auf die 3,7 km lange Strecke ergibt sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 22 bzw. 28 km/h.

Auf den Fahrten am Morgen haben im Schnitt 16,4 Fahrzeuge überholt, am Nachmittag nur 11. Dabei sind morgens im Schnitt 10,6 Fahrzeuge über die durchgezogene Mittellinie gefahren, nachmittags 5,8.

Gehupt haben morgens im Schnitt 1,6 Fahrzeuge. Irgend etwas mit „Radweg“ haben morgens im Schnitt 0,8 Leute gerufen. Nachmittags gab es das alles nicht.

Ist der Meerwiesertalweg gefährlich für Radfahrer?

Ob es im Meerwiesertalweg für Radfahrer besonders gefährlich ist, ist schwer generell zu beantworten. Bergab kann ich allen nur empfehlen, die Fahrbahn zu benutzen. Die Videos von den Nachmittagsfahrten zeigen, dass man da sicher, schnell und gut fahren kann. Die Fahrbahndecke wurde erst kürzlich erneuert, der Gehweg ist dagegen teilweise in einem schlechten Zustand. Außerdem ist es bergab praktisch unmöglich, auch bei großzügiger Auslegung Schrittgeschwindigkeit annähernd einzuhalten.

Die Videos von den Morgenfahrten zeigen, dass man im Schnitt bei jeder Fahrt mindestens einmal durch Hupen oder Rufen belästigt wird. Mich zumindest lässt das nicht kalt, deshalb fahre ich im Alltag (außerhalb der Challenge) bergauf auf dem Gehweg. Ich finde aber, dass der Meerwiesertalweg nicht prinzipiell gefährlich ist; gefährlich wird es durch das Verhalten rücksichtsloser Autofahrer, die sich durch ordnungsgemäß auf der Fahrbahn fahrende Radfahrer „belästigt“ und in ihrem vermeintlichen Recht, ständig mit Höchstgeschwindigkeit zu fahren, eingeschränkt fühlen. Andererseits tragen die vielen Autofahrer selbst täglich dazu bei, dass Staus entstehen — ich würde sagen, sie behindern sich selbst. Würden mehr Menschen Fahrrad fahren, kämen auch die Autofahrer zügiger und ungehinderter voran.

Empfehlungen

Die aktuelle Verkehrsführung ist für Radfahrer völlig unbefriedigend. Die Radfahrer sollten auf der Fahrbahn fahren, das können sie aber nur, wenn man es ihnen nicht nur auf dem Papier gestattet. Offenbar ist es aufgrund der relativ engen Verhältnisse auf dem Gehweg nicht möglich, dort auch noch einen Radweg (oder nur einen gemeinsamen Geh- und Radweg) einzurichten. Die Lösung kann m.E. nur darin bestehen, die Fahrbahn für Radfahrer sicher zu machen. Möglich wird das durch Aufheben der Freigabe des Gehwegs für Radfahrer, denn mehr Radfahrer auf der Fahrbahn erhöhen die Sicherheit für alle. Außerdem sollte die Höchstgeschwindigkeit im Meerwiesertalweg generell auf 30 km/h herabgesetzt werden. Dazu müssten regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Für die Anfangszeit ist es auch unbedingt erforderlich, die Verkehrsteilnehmer über die neue Regelung zu informieren und sie über die Inhalte der Straßenverkehrsordnung aufzuklären.

Zumindest bis dahin ist für Radfahrer eine Fahrweise wichtig, die zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit aller beiträgt. Dazu gehört, etwa in der Mitte des Fahrstreifens zu fahren (also etwa dort, wo die Autos auch fahren). Wenn man so fährt, dass man bei Gegenverkehr nicht überholt werden kann, wird man seltener gefährlich überholt.

meerwiesertalweg/challenge2015.1442616850.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015-09-19 00:54 von administrator
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